ballad of Bowie and the Iman

teil1

Endlich waren sie allein. Iman lächelte - Gott, wie schön diese Frau war! David stockte der Atem, als sie die Hand nach ihm ausstreckte, sie berührte sein Gesicht, zog ihn zu sich, bleckte die Zähne.
Er kannte sie erst seit ein paar Wochen, aber nie zuvor hatte ihn ein Mensch derart in den Bann gezogen, es war nicht nur ihre überirdische Schönheit, schöne Frauen hatte er genug gekannt in seinem Leben, nein, es war das ganze Wesen, ihre Aura, ihr Charakter, ihre Wärme und Liebe und Intelligenz. Oft hatte er den Eindruck, sie könne seine Gedanken lesen - und wußte genau, was gut für ihn war.
So lächelte er sie auch jetzt an, ließ sich von ihr zu sich ziehen und erwiderte ihren heißen Kuß auf seinen Mund. Iman umarmte ihn, zerzauste sein Haar und preßte ihn an sich.
Doch plötzlich kam ihm etwas seltsam vor, sie hatte aufgehört, ihn zu streicheln, hielt ihn aber unverändert fest. Und fast schien es ihm, als seien ihre Kräfte gewachsen. Er vermochte sich kaum zu rühren in ihrer Umarmung.
Schließlich versuchte er den Kopf zu heben, und als es ihm, gegen ihren deutlichen, aber letztendlich nachgebenden Widerstand gelang, da erschrak er. War das noch seine Iman? Das Gesicht sah merkwürdig fremd aus, die Züge wirkten vergröbert, das Haar zerzaust - er erschrak, er blinzelte, doch da ließ sie ihn plötzlich los, stieß ihn sogar fast von sich, daß er gegen den Tisch prallte. "Autsch!" macht er unwillkürlich, "Darling - " er beschloss, das zu übergehen. Aber dann geschah das unglaubliche. Ja, vor seinen Augen tat sich ungeheuerliches. "DAR - ling -" stammelte er entgeistert -

Iman veränderte sich, sie mutierte vor seinen Augen, sie wuchs, sie nahm an Größe und Breite zu, ihre Fingernägel wurden zu langen Krallen, ihr Gesicht zur grauenvollen Visage eines Monstrums, wie er es höchstens aus dem Kino kannte, die weißen Zähne schoben sich zu langen Reißzähnen nach Vorne, die Augen traten hervor und nahmen ein grünes Glühen an, Bowies Impuls wegzulaufen war versteinert, obgleich er ahnte, daß dieses Wesen da gefährlich war. Ein Hieb mit ihren Krallen - und es wäre vorbei mit ihm. Auch dieses Maul mit den Zähnen war eine tödliche Waffe. Schließlich schaffte er es doch, Herrschafft über seine Beine zu erlangen und machte ein paar ängstliche Schritte rückwärts, in Richtung Tür.

Das Monster hielt ihn nicht zurück. Stattdessen hörte er plötzlich Imans vertraute Stmme, diese dunkle, sanfte Stmme, die er so sehr lieben gelernt hatte:
"Dav-id. wenn Du gehst.. werden wir uns nie wieder sehen...." sanft und traurig klang das.....



teil2

David blieb stehen, er wandte sich vorsichtig um und der blanke Horror ergriff ihn! Das Wesen da war ein Ausbund an allem, was die Menschheit unter häßlich und ekelhaft verstand. Er blieb stehen und gab ein undefiniertes Röcheln von sich, das wohl so etwas heißen sollte wie: "Was soll das? Was hast Du mir in den Drink getan? Wer bist Du? Iman, laß den Mist..." Nein, er traute seinen Augen immer noch nicht!
"David - " sprach Iman wieder, "nein, Du träumst nicht, ich bin hier!"
"Wo ist meine Iman?" fragte er leise und fast ein wenig beleidigt, ohne sie anzusehen. Und da schien es, als lächelte das Monstrum - und es wiederholte: "ich bin hier."
Wieder hob David die Augen und versuchte, dem Anblick standzuhalten. Doch hatte er nur Augen für das grauenvolle Gebiß dieses Wesens. Lang und spitz ragten die Zähne aus dem Oberkiefer.
"Du willst mich fressen!" entfuhr es ihm. Doch das Wesen blieb ruhig, ja fast schien es ihm, als senke es traurig den schweren Kopf und dann erkärte es leise: "Was ist? Wollte ich dich eben fressen? Will ich es jetzt? Wir waren doch gerade sehr gut essen."
Himmel, ja, das Essen! Kaum eine Stunde her - es kam ihm vor, wie eine Ewigkeit. "David -" flüsterte es, "Liebst Du mich?" Da war sie wieder die Frage. Vor wenigen Minuten wäre die Antwort so einfach gewesen. Doch jetzt entrang sich ihm nur ein heiseres. "Ähhhh.... " und dann, etwas mutiger die Frage: "Wer bist Du?"

"Ich bin die Frau, die Du liebst." Es war Imans Stimme, auch wenn sie nun etwas tiefer und rauher klang. Er blieb stehen, er spürtet, daß ihm das Wesen nichts böses wollte. Er faßte sich etwas: "Äh.. du -- äh --ich kann - das--nicht ---ignorieren.... nein..."
"Sicher" entgegnete das Wesen. "Das kannst Du nicht. Ich verlange viel von Dir....!"

Plötzlich befiel ihn pure Verzweiflung, vielleicht war es auch der Schock, Tränen traten in seine Augen und er sagte leise: "Iman - verdammt! einmal verliebe ich mich! So richtig! und - Scheiße!" er starrte sie an: "wer - was - bist Du??? Warum - bist Du zu mir gekommen???! Wo - ist Iman?? Meine Iman???!" Er spürte die grünen Augen auf sich ruhen, liebevoll, freundlich, er war so verwirrt.
"David. Ich war immer Iman, zumindest in den letzten 40 eurer Erdenjahre!"
Bowie schrak auf: "Erden- .- äh - du - bist nicht irdisch... nein!"
"Ich kenne Euch Menschliche sehr gut, sehr. Ihr seid so zart und empfindlich, so unvollkommen und ihr benötigt soviel Zuwendung."
Aber David konnte nicht zuhören.
"Ein Alien!" enfuhr es ihm leise, und er warf ihr einen prüfenden Blick zu. "Was - bist Du? Wo kommst du her? Was tust du hier??"



teil 3

"Ich bin, was immer du willst..." flüsterte sie, "ich bin vor 8000 eurer Jahre auf eurem Planeten gestrandet."

David war ungläubig "8000....??!" "8000" erwiderte sie, aber wir empfinden Zeit anders als ihr, ganz anders...." Ihre Stimme ging in ein Murmeln über, das er kaum hörte, aber er verstand jedes Wort, als bediene sich das Wesen der Telepathie - und sie fügte ein rein telepathisches "das verstehst Du nicht, frag besser nicht weiter..." hinzu...
David gehorchte, obwohl ihm soviele Fragen auf der Zunge lagen.

"Liebst Du mich?" stellte es stattdessen die Frage, fast etwas ungeduldig. David blickte auf, und er sah das wilde Begehren in den Augen der Kreatur. Und dann ahnte er die geliebte Seele hinter der gruseligen Maske. Er dachte an all die schönen Erlebnisse mit ihr in den letzten Wochen.
"was ist das...?" stammelte er, auch um Zeit zu gewinnen, lachte albern "der Schöne und das Biest..?"
Das Wesen blieb ruhig, aber er spürte einerseits Unruhe, andererseits aber vor allem die Wogen warmer Gefühle für ihn, die von diesem fremdartigen Wesen ausströmten.
Plötzlich ahnte er, daß es ihn ganz offensichtlich sehr mochte, ja liebte. "Du - " murmelte er leise "Du - bist - ganz allein, Du - bist einsam - 8000 Jahre..." Das Wesen schwieg, aber er ahnte, daß er recht hatte.

David betrachetete sein Gegenüber - und schon erschien es ihm da weit weniger monströs als noch vor ein paar Minuten. Er machte sogar einen mutigen Schritt darauf zu, er versuchte ein Lächeln, das ihm aber nicht recht gelang. "Du - mußt mir Zeit geben... " flüsterte er und streckte vorsichtig die Hand aus, berührte die schuppige, kalte Haut sanft, zog die Hand dann aber wieder zurück...

Er sah in die grünen Augen - und versank drin. Er ließ es zu, daß das Wesen ihn sanft mit seinen Krallen berührte und zu sich zog. Ja, er ließ sich zärtlich an den glitschigen Leib drücken und wehrte sich nicht. Nein, er spürte die echte ehrliche Liebe der geliebten Seele.
Ängstlich hob er wieder den Blick, suchte die Augen - und plötzlich sah er wieder seine Iman vor sich. Seine heißgeliebte Iman, er lachte albern - "nee, Iman - ich hatte gerade ein - " "Sag nichts" erwiderte sie leise, streichelte seinen Kopf und kraulte ihn hinter den Ohren, und plötzlich sah er in ihren Augen etwas grünes aufglimmen. "Waaah!" entfuhr es ihm. Iman aber hielt ihn mit sanfter Gewalt fest. Sie sagte leise : "Du hast nicht geträumt, mein Geliebter - Ich liebe Dich, David Bowie - Und ich werde Dich sehr glücklich machen...."
.....



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